Das türkische Innenministerium hat den Fund von gut dreieinhalb Tonnen Crystal Meth in Istanbul bekanntgegeben. CHP-Chef hatte die Regierung
Die aufgegriffenen 3533 Kilogramm seien der größte Fund, den türkische Ermittler je mit einem Mal gemacht hätten, schrieb Innenminister Süleyman Soylu am Donnerstag auf Twitter. Die Bedeutung des Fundes zeigt sich laut der dpa im Vergleich: Im gesamten Jahr 2021 wurden laut Innenministerium insgesamt 5528 Kilogramm Crystal Meth – der Szenename für Methamphetamin – aufgegriffen.
Anfang des Monats hatte Kemal Kılıçdaroğlu, Chef der größten Oppositionspartei CHP, der Regierung vorgeworfen, Drogenhandel und -verkauf in der Türkei zu fördern, um Löcher in der Staatskasse zu stopfen. Im Land herrsche eine “Drogenepidemie”. Unter anderem Präsident Recep Tayyip Erdoğan wies die Anschuldigungen entschieden zurück. Gegen Kılıçdaroğlu wurden von Seiten der Gendarmerie und der Polizei Anzeige erstattet.
Den Riesenfund sollen Ermittler in den vergangenen sieben Tagen gemacht haben. Zwölf Menschen seien verhaftet worden, gegen zehn liefen juristische Verfahren, schrieb Soylu. Dem Fund sollen sechsmonatige Ermittlungen vorausgegangen sein.
Verkehrsknotenpunkt Türkei wird wichtiger
Der gemeinnützigen Organisation Insight Crime zufolge haben türkische Schmuggler eine zunehmend große Rolle beim internationalen Drogenschmuggel. Das Land sei nun ein regionaler Verkehrsknotenpunkt, hieß es. Im Jahr 2021 waren laut türkischem Innenministerium 264 202 Menschen wegen Drogendelikten gefasst worden, 2020 waren es 206 421, 2019 knapp über 200 000.
Im November meldeten Ermittler in Baden-Württemberg den größten bisherigen Fund in Deutschland mit 200 Kilogramm Methamphetamin.
