Die Zeit: Erdoğan wendet sich nach Osten

Die Türkei kooperiert zunehmend mit Staaten in Zentralasien. Präsident Erdoğan beschwört dafür eine Einheit der Turkvölker und verspricht sich mehr Autonomie vom Westen.

KRONOS 30 Aralık 2022 DE

Foto: TCCB

“Das 21. Jahrhundert wird das Zeitalter der Türken!” Selbstsicher wie üblich steht der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan Mitte Dezember vor Journalisten, als er diesen Satz sagt. Seine Prophezeiung ist weder neu noch leere Polemik. Sie ist auch nicht nur an die rund 83 Millionen Türken und Türkinnen im eigenen Land gerichtet. Hinter dem Satz verbirgt sich ein Gefühl der Brüderlichkeit von etwa 200 Millionen Menschen in den sogenannten Turkstaaten. Dazu zählen Länder wie Aserbaidschan, Usbekistan, Kasachstan, Turkmenistan und natürlich die Türkei.

Das Gefühl, an das Erdoğan bereits seit Monaten regelmäßig appelliert, besteht dort schon seit Jahrhunderten und ist neu erstarkt, ohne dass dies große Beachtung im Westen fand. “Wir sind die Äste einer riesigen Platane, die Arme eines starken Stammes”, sagte Erdoğans Außenminister, Mevlüt Çavuşoğlu, bereits 2019, als er die diplomatische Initiative Asia Anew verkündete. Die Türkei sähe sich demnach als eurasischer Akteur und als Brückenland zwischen den beiden Kontinenten, erklärte Çavuşoğlu damals.

Drei Jahre später sind erste Ergebnisse bemerkbar: In Zentralasien scheint ein uraltes, supranationales Bewusstsein wiedergeboren zu sein. Der Begriff Turkestan – eine ursprünglich persische Bezeichnung für das Gebiet vom Kaspischen Meer bis zur Wüste Gobi – ist wieder häufiger zu hören. Auch wenn die Türkei geografisch nicht zu dieser Region gehört, wird Ankara von den Turkstaaten wie ein großer Bruder gesehen, schreibt Marion Sendker von der Zeit.

Die gesamte Analyse können Sie hier lesen.

Takip Et Google Haberler
Takip Et Instagram
WP2Social Auto Publish Powered By : XYZScripts.com