Kampf gegen hohe Inflation: Westliche Zentralbanken erhöhen Leitzins auf Rekordniveau

Christine Lagarde lässt keine Zweifel an der Entschlossenheit der EZB: Auch nach der fünften Zinserhöhung in Folge ist der Kampf gegen die Inflation noch nicht gewonnen. Neben EZB erhöhen auch die Amerikaner und Briten den Leitzins.

KRONOS 02 Şubat 2023 DE

Christine Lagarde. Foto: Hannelore Foerster/Imago - Depo Photos

Die Euro-Währungshüter sehen sich im Kampf gegen die Teuerung auch nach der fünften Zinserhöhung in Folge noch nicht am Ziel. Die Europäische Zentralbank will die Zinssätze im März um weitere 0,5 Prozentpunkte anheben, wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Donnerstag sagte. Es gebe im EZB-Rat “sehr große Entschlossenheit”, diesen Schritt zu tun. Die Inflation sei nach wie vor viel zu hoch.

Zuvor hatte das oberste Entscheidungsgremium der Notenbank beschlossen, den Leitzins im Euroraum um weitere 0,5 Punkte auf 3,0 Prozent zu erhöhen. Der Einlagensatz, den Geschäftsbanken erhalten, wenn sie Geld bei der EZB parken, steigt auf 2,5 Prozent.

Sparerinnen und Sparer profitieren seit der Kurswende der EZB im Juli von steigenden Zinsen für Tages- und Festgeld. Allerdings frisst die Inflation die Zinserträge auf. Banken geben zudem höhere Zinsen traditionell bei Krediten etwa fürs Bauen schneller und in größerem Umfang an die Kundschaft weiter als bei Sparprodukten.

Höhere Zinsen können hohen Teuerungsraten entgegenwirken, weil sich Kredite verteuern und das die Nachfrage bremst. Die EZB strebt für den Euroraum mittelfristig Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an. Diese Zielmarke ist seit Monaten weit entfernt, wie die dpa berichtet.

Auch im März geht es weiter nach oben

Gefragt nach weiteren Zinserhöhungen über März hinaus antwortete Lagarde: “Wir wissen, dass wir noch einen Weg vor uns haben. Wir wissen, dass wir noch nicht fertig sind.” Sie betonte: “Unsere Entschlossenheit, die Inflation wieder auf zwei Prozent zu bringen und die Zinssätze deutlich anzuheben, sollte nicht in Frage gestellt werden.”

Im Januar schwächte sich der Preisauftrieb zwar erneut ab, dennoch lagen die Verbraucherpreise im Währungsraum einer ersten Schätzung der Statistikbehörde Eurostat zufolge um 8,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. In Europas größter Volkswirtschaft Deutschland lag die Inflationsrate im Dezember bei 8,6 Prozent. Vor allem Energie und Lebensmittel heizen die Teuerung an. Die Januarzahlen für Deutschland werden für die kommende Woche erwartet.

Auch andere große Notenbanken stemmen sich gegen Inflation: Die US-Notenbank Fed hob am Mittwoch zum achten Mal in Folge den Leitzins an, dieses Mal um 0,25 Punkte in eine Spanne von 4,5 bis 4,75 Prozent. Die britische Notenbank beschloss am Donnerstag die zehnte Zinserhöhung seit Ende 2021 und hob ihren Leitzins um weitere 0,5 Punkte auf 4,0 Prozent an.

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