Kadyrow-Kritiker in Schweden erschossen

Tumso Abdurachmanow ist einer der bekanntesten Kritiker des Tschetschenen-Chefs Ramsan Kadyrow. Seit Jahren lebt der Blogger im Exil. Doch auch in Westeuropa kann er sich nicht sicher fühlen. Vor zwei Jahren überlebt er ein Mordattentat in seiner Stockholmer Wohnung. Beim zweiten Versuch erreichen seine Feinde nun ihr Ziel.

KRONOS 07 Aralık 2022 DE

Foto: Screenshot

In Schweden ist ein bekannter tschetschenischer Oppositionsblogger übereinstimmenden Medienberichten zufolge getötet worden. Tumso Abdurachmanow sei von einer Gruppe von Menschen erschossen worden, teilte der Telegramkanal der Bewegung “Adat” unter Berufung auf “Informanten aus Europa und Tschetschenien” mit. Die Bewegung ist wegen ihrer Kritik an dem tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow in Russland verboten. Abdurachmanows Mitstreiter bestätigten laut einem Bericht des Radio Liberty dessen Tod. Demnach wurde der 36-Jährige in der Nacht auf Freitag in Schweden erschossen. In welcher Stadt, ist nicht bekannt.

Schwedische Behörden äußerten sich bislang nicht zu dem Fall. Der Polizei seien Medienberichte über die Tötung einer in Schweden lebenden Person bekannt, teilte Sprecherin Sofia Hellqvist auf Nachfrage von ntv.de mit. Sie könne diese aber weder bestätigen noch weiter kommentieren.

Seit 2015 im Exil

Tumso Abdurachmanow war für seine Kritik an den tschetschenischen Behörden bekannt. Seinem Youtube-Kanal folgen rund 475.000 Menschen. 2015 verließ er die russische Teilrepublik – laut Medien nach einem Konflikt mit Islam Kadyrow, dem Neffen des Tschetschenen-Chefs. In Schweden erhielt der Oppositionelle Asyl.

2019 hatte Abdurachmanow in einem Youtube-Video Achmat Kadyrow als Verräter Tschetscheniens bezeichnet. Achmat Kadyrow war erster Präsident der russischen Teilrepublik und Vater des heutigen Tschetschenen-Chefs. Magomed Daudow, Sprecher des tschetschenischen Parlaments, hatte dem Blogger daraufhin mit Blutrache gedroht. In einem Livestream auf Instagram erklärte Daudow, er und seine “Brüder” würden nach Abdurachmanow suchen, “solange Blut durch seine Adern fließt”. Sie hätten jedoch nicht die Absicht, ihn zu töten, erklärte der Parlamentssprecher im Video.

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