Bethlehem: 22-Jähriger Palästinenser getötet – Israel setzt Operationen fort

Israels Armee hat im besetzten Westjordanland nach eigenen Angaben ein hochrangiges Mitglied der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad festgenommen. Bei einem Einsatz bei Bethlehem wurde ein 22 Jahre alter Palästinenser getötet.

KRONOS 05 Aralık 2022 DE

Foto: Depo Photos

Jahi Saadi werde verdächtigt, an terroristischen Aktivitäten beteiligt gewesen zu sein, teilte das Militär am Montag mit. Im August war bereits sein Vater, Bassem Saadi, festgenommen worden. Anschließend kam es zu dreitätigen Kämpfen mit dem IslamischenDschihad im Gazastreifen.

Die militante Palästinenserorganisation ist dort besonders aktiv und verübt immer wieder Raketenangriffe auf israelisches Gebiet. Zuletzt war am Sonntag eine Rakete aus dem Küstenstreifen abgefeuert worden. Bekannt hatte sich dazu jedoch zunächst keine Gruppe.

Die Lage in den palästinensischen Gebieten ist seit Monaten sehr angespannt. Nach einer Serie von Anschlägen auf Israelis, die im März begonnen hatte, führt die Armee im besetzten Westjordanland vermehrt Razzien durch. Immer wieder kommt es zu tödlichen Konfrontationen.

Auch Zivilisten betroffen

Bei einem Einsatz bei Bethlehem am Montag wurde nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ein 22 Jahre alter Palästinenser getötet; sechs weitere wurden verletzt. In der Stadt wurde ein Generalstreik ausgerufen. Wie die israelische Armee mitteilte, wurden bei dem Einsatz drei Terrorverdächtige festgenommen. Dabei sollen Steine und Sprengsätze auf die Soldaten geworfen worden seien – die daraufhin auf Verdächtige schossen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden in diesem Jahr bereits 160 Palästinenser in Zusammenhang mit Militäreinsätzen, bei Zusammenstößen oder eigenen Anschlägen getötet. In Israel und im Westjordanland wiederum wurden in diesem Jahr 31 Zivilisten und Sicherheitskräfte bei Anschlägen getötet.

US-Außenminister stellt sich klar gegen israelischen Siedlungsbau 

US-Außenminister Antony Blinken hat die Siedlungspolitik im besetzten Westjordanland mit deutlichen Worten kritisiert – und damit auch indirekt eine Warnung an Israels designierten Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ausgesprochen. “Wir werden uns auch weiterhin unmissverständlich allen Handlungen entgegenstellen, die die Aussichten auf eine Zweistaatenlösung untergraben”, sagte er am Sonntag bei einer Veranstaltung der liberalen jüdischen Organisation J Street in Washington.

Dazu zählten “Ausweitung von Siedlungen, Bestrebungen zur Annexion des Westjordanlandes, die Beeinträchtigung des historischen Status quo der heiligen Stätten, Abrisse (von Häusern) und Zwangsräumungen sowie die Anstachelung zur Gewalt”, sagte Blinken weiter, ohne Netanjahu in diesem Zusammenhang direkt zu nennen.

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